Das Olympische Dorf in München
Wer in München nach einer Sehenswürdigkeit sucht, die nicht in jedem Reiseführer zu finden ist, sollte sich mal in den 11. Stadtbezirk Milbertshofen – Am Hart begeben. Hier findet man eine der coolsten und trendigsten Locations in ganz München – das Olympische Dorf im Olympiapark.
Das Olympische Dorf ist ein echter Geheimtipp
Der Olympiapark in München ist eine der großartigsten und Sehenswürdigkeiten der Stadt. Hier findet man coole Spots und bekommt über das Jahr verteilt tolle Events geboten. Ein echtes Highlight, nicht nur für Touristen, ist das Olympische Dorf, speziell die Studentenwohnanlage im Süden des Dorfes.
Charakteristisch für das Studentendorf ist die Bemalung der Bungalow-Haustüren und Fassaden. Hier findet man neben Freiheitskämpfern und politischen Statements begeisternde Kunst, die einem das Gefühl geben, nicht in München, sondern einer ganz anderen Welt zu sein.
Das Olympische Dorf: Die Stadt in der Stadt
Ursprünglich war das Olympische Dorf ein Experiment der Stadt München. Auf der einen Seite wurde es während der Olympischen Spiele 1972 Als Wohnquartier genutzt, sollte aber nach Beendigung der Olympischen Spiele alle Funktionen erfüllen, die man im täglichen Leben benötigt. Das ehemalige Olympische Dorf der Männer wird heute als Wohnviertel genutzt. Die bekannte Studentenwohnanlage im Süden ist das ehemalige olympische Dorf der Frauen.
Erinnerungsort an das Attentat von Olympia
Ganz in der Nähe des tragischen Schauplatzes des Attentats von Olympia am 5. September 1972 steht der, am 6. September 2017 eröffnete, Erinnerungsort, oder auch Gedenkort Einschnitt. Der Pavillon in einem Geländeeinschnitt in einen Hügel im nördlichen Olympiapark erinnern zwölf Informationstafeln und persönliche Gegenstände an die Opfer des Anschlags.
Die Architektur im Olympischen Dorf
Neben Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und Kindergärten wurde bei der Architektur des Olympischen Dorfes ebenfalls Wert auf eine abwechslungsreiche und spielerische Gestaltung gelegt, weshalb man hier auch eine Vielzahl an Spielplätzen findet.
Die dörfliche Gemeinschaft
Ebenfalls auffällig ist die Gestaltung der Laufwege im Olympischen Dorf. die zentralen Einkaufsmöglichkeiten in der Ladenstraße im Helene-Mayer-Ring spielt hier eine zentrale Rolle, denn hier muss man zwangsläufig durch gehen, wenn man von der U-Bahn in Richtung der Wohnblöcke läuft. Die 36 Ladengeschäfte und deren Gestaltung dienen dem Ziel der dörflichen Kundenbeziehungen.
Brunnen und Grünflächen
Die die größte Wasserfläche im Olympischen Dorf ist der Nadiesee. Mit seinen 30 Metern Durchmesser ist er eine der Top Anlaufstellen für Kinder Familien und Freiluftgänger, speziell in den Sommermonaten. Ansonsten findet man um das Olydorf viele Grünflachen, Brunnen, Spielplätze und mehr.
Der Ursprung des Olympischen Dorfes in München
Das Olympische Dorf in München stand seit der Planung unter starker Kritik. Zu einer Zeit, in der der soziale Wohnungsbau stagnierte, wurde das Stuttgarter Architekturbüro Heinle, Wischer und Partner ins Boot geholt. Architekt Erwin Heinle hatte sich in der Planungsphase des Olympischen Dorfes dazu überreden lassen die Gebäude und 3 Stockwerke zu erhöhen sowie auf gewisse Qualitätsmerkmale und großzügig bemessene Wohnungen zu verzichten. Im Gegenzug wurden aufwendige Terrassenhäuser, großzügige Grünflächen und die Überbauung der Erschließungsstraßen durchgesetzt.
Aus dem ursprünglichen Vorhaben, ein modernes soziales Wohnprojekt zu schaffen, wurde letztlich ein Luxusquartier für die, statt der in München üblichen 4,20 DM Miete pro Quadratmeter, ganze 14 DM pro Quadratmeter verlangt wurden.
Die Gesichter des Olympischen Dorfes
Die Außenwahrnehmung des olympischen Dorfes war nicht immer positiv. Bereits in den 1970er Jahren wurde es als Betonwüste kritisiert. Auch die Instandhaltung der Immobilien gestaltete sich schwierig. Seitdem das Olympiadorf 1998 unter Ensembleschutz gestellt wurde, hat sich aber einiges getan. Seit der Jahrtausendwende wurden die Fußgängerbereiche neugestaltet und 2013 wurde die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Olympia Towers abgeschlossen.
Auch die Studentenwohnanlage im Süden des olympischen Dorfes wurde von 2007 – 2010 teilweise abgerissen und in Einvernehmen mit den Denkmalbehörden neu errichtet. Es stehen nun 1.052 Bungalows zur Verfügung. Die beiden Hochhäuser und einige der Terrassenbauten werden ebenfalls als Studentenwohnheim genutzt, wobei die bunt bemalten Studentenwohnheime sinnbildlich für den Lebensstil die kulturellen Gegebenheiten im Olympischen Dorf stehen.
Heute ist das 40 Hektar große Areal mit zirka 3.500 Wohneinheiten eines der beliebtesten Wohngebiete, hat die höchsten Akademikerdichte In München und fasst mehr als 6.000 Bewohnerinnen und Bewohner.